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Newsletter vom Kulturtag 2024

Newsletter vom Kulturtag 2024

Newsletter Kulturtag 2024


St. Martin im Calfeisental zu Besuch in St. Martin (Sogn Martin) im Lugnez

 

Der Kulturtag des Vereins Pro Walsersiedlung St. Martin und Calfeisental führte uns in die gleichnamige Siedlung St. Martin, welche seit 2015 ein Ortsteil der Gemeinde Vals ist. Die Gandahus-Vereinigung empfing uns mit Kaffee und Gipfeli auf dem kleinsten der 7 Höfe, St. Martin, welche von 1878 bis 2015 die selbständige Gemeinde St. Martin umfasste. Einzelne Höfe sind zweisprachig, deutsch und romanisch. Die vier letzten ständigen Einwohner von St. Martin begrüssten die interessierten Teilnehmer am Kulturtag. Peter Loretz, vormaliger Präsident des Walservereins Graubünden, hatte ein lehrreiches Tagesprogramm vorbereitet mit interessanten Ausführungen über die Einwanderung der Walser vom Hinterrhein nach Vals und bis zur nördlichsten Siedlung St. Martin, der Sprachgrenze zum rätoromanischen Lugnez. Heute leben in den 7 Hofsiedlungen, welche teils nur auf steilen Bergstrassen oder zu Fuss erreichbar sind, weniger als 30 ständige Einwohner. 1880 waren es noch 150 ganzjährige Bewohner. Die schmucke Kirche, ausgestattet mit Wandmalereien vom wandernden Maler, Lehrer und Chronist Hans Ardüser um 1600. Gottesdienst wird nur noch einmal jährlich am Martinstag (11. November) gefeiert.

Nach der Stärkung führte uns die Reise durch das wilde Tal nach Vals, wo wir beim Apéro auf dem Dorfplatz von Gemeinderätin für Kultur und Tourismus, Erika Furger, mit den Worten: willkommen bin ünsch z Vals, zwüschet leida ruucha Bäärga empfangen wurden. Sie überbrachte uns die Grüsse der Gemeinde. Während des Mittagessens im Hotel Alpina kamen wir in den Genuss von Dialektgeschichten, vorgetragen von Ursi Schmid-Rieder, Mitglied der Gandahus-Vereinigung.

 

Der Kulturtag wurde abgerundet durch eine interessante Dorfführung, anstelle des Besuchs des Gandahus-Museums, durch zwei kompetente Dorfführer. Vals wurde im 14. Jahrhundert vom Rheinwald aus besiedelt und blieb bis 1880 mit dem Rheinwald eng verbunden, da dort die notwendigen Einkäufe in mehrstündigen Fussmärschen getätigt wurden. Die Strasse ins romanischsprachige Lugnez wurde erst 1881 gebaut. Eine Besonderheit der Baukultur sind die vorgeschriebenen Giebeldächer, welche mit einheimischen Steinplatten bedeckt werden müssen. Wirtschaftlich hat sich Vals dermassen entwickelt, dass die etwa 1000 Einwohner zählende Gemeinde keine Abwanderung kennt. Die wirtschaftlichen Pfeiler sind der Tourismus, die Therme Vals, die Mineralquellen, das Kraftwerk Zerveila und der Wintersport.

 

Die gut gelaunte Reisegruppe verliess Vals verbunden mit einem grossen Dankeschön an Peter Loretz und seinen Mitwirkenden von der Gandahus-Vereinigung für den offerierten Kaffeehalt und die ebenfalls offerierte Dorfführung.