Die dickste Tanne der Welt im Calfeisental bestaunen!
Die dickste Tanne der Welt hat einen Stammdurchmesser von 1.84 Meter und bringt es auf ein Volumen von 22 Kubikmeter Holz. Der über 300 jährige Baumriese erfreut sich bester Gesundheit. Das Prachtsexemplar steht oberhalb von St.Martin im Calfeisental und ist auf einem gut markierten, etwas steilen Weg innerhalb von 40 Minuten erreichbar. Koordinaten: 745 945/198 919, 1575 m ü.M.
Tannen im Mittelland erreichen normalerweise einen Duchmesser von 60 bis 80 Zentimeter und haben ein Volumen von 8 Kubikmeter Holz. Obwohl Tannen oft deutlich höher als jene im Calfeisental (32.8 Meter) werden, ist diese gemäss Eidgenössischer Forschungsanstalt WSL wohl die Dickste. In den slowakischen Urwälder ist eine Rottanne mit einem Durchmesser von 1.78 Meter bekannt und eine andere Tanne in Bosnien bringt es auf 1.7 Meter.
Eine von vielen Geschichten die man sich im Tal erzählt:
Tief im malerischen Calfeisental, wo sich schroffe Felsen mit grünen Almen abwechseln und der Wind leise durch die Wälder streicht, steht ein Baum, der grösser und mächtiger ist als alle anderen. Es ist die dickste Tanne der Welt.
Seit über 300 Jahren wächst sie unerschütterlich oberhalb der alten Walsersiedlung St. Martin. Ihr gewaltiger Stamm hat einen Durchmesser von 1.84 Metern, und ihr Holzvolumen übertrifft alles, was man sonst in den Wäldern der Schweiz findet. Niemand kann sich erinnern, wann sie genau gepflanzt wurde – sie war schon immer da, ein stiller Wächter des Tals.
Die Menschen aus der Umgebung erzählen sich viele Geschichten über diesen Baum. Eine der bekanntesten ist die von Jakob, einem neugierigen Jungen aus Vättis. Jakob hatte von der riesigen Tanne gehört, aber viele seiner Freunde glaubten nicht daran. Also machte er sich eines Tages auf den Weg, um es selbst herauszufinden.
Der Pfad führte ihn durch dichte Wälder und über kleine Bergbäche. Nach einer Weile kam er nach St. Martin, die alte Siedlung der Walser. Dort lebte ein alter Mann namens Benedikt, der die Geschichte der Tanne gut kannte.
„Du suchst die dickste Tanne?“ fragte Benedikt und lächelte. „Dann geh weiter den Hang hinauf. Aber sei respektvoll – dieser Baum hat mehr gesehen, als wir uns vorstellen können.“
Jakob nickte eifrig und setzte seinen Weg fort. Nach etwa 40 Minuten Aufstieg hielt er plötzlich den Atem an: Vor ihm ragte ein Baum so gewaltig auf, dass er sich die Augen rieb. Sein Stamm war riesig, mit tiefen Rillen im Holz, die wie Falten eines uralten Riesen wirkten. Seine Äste streckten sich weit aus, als wollten sie das ganze Tal umarmen.
Ehrfürchtig legte Jakob seine Hand auf die raue Rinde. Für einen Moment meinte er, ein leises Wispern zu hören – als ob der Baum ihm von all den Jahren erzählen wollte, die er hier verbracht hatte.
Seit diesem Tag erzählte Jakob jedem, den er traf, von der dicksten Tanne der Welt. Und immer mehr Menschen machten sich auf den Weg ins Calfeisental, um den uralten Baum selbst zu sehen. Doch alle wussten: Diese Tanne gehört nicht nur den Menschen – sie gehört der Zeit, der Geschichte und dem Tal, das sie beschützt.
Und so steht sie noch heute, als stiller Riese im Herzen der Berge, und flüstert ihre Geschichten dem Wind zu.